Jeden Tag zeigt das Thermometer einen höheren Wert an und die Sonne lässt sich auch immer öfter blicken. Spätestens dort weiß man, die Lust auf Outdooraktivitäten steigt und man ertappt sich dabei wie der gepackte Rucksack auf seinen nächsten Einsatz wartet.
Von der Firma Deuter haben wir einen Wanderrucksack getestet, der mit seinen 22 Liter ordentlich Platz für die Regenkleidung, den warmen Pulli und für die Verpflegung auf Tour bietet. Wir haben den Rucksack auf unseren Touren zu Zweit getestet und wählten daher das größte Modell um die jeweilige Regenbekleidung und Wärmeisolation in einem Rucksack zu verstauen. Wer hingegen allein auf Tour ist, der findet für Tagestouren auch kleinere Modelle als den vorgestellten Deuter AC Lite 22.
Wie man es eigentlich von Deuter nicht anders erwarten sollte, ist die Verarbeitung wieder einmal sehr gut und die Details am Rucksack sind ebenfalls sehr umfangreich. Den Wanderrucksack müssen wir durch die umfangreiche Vorarbeit im Wandermagazin nicht mehr im kompletten Umfang vorstellen, sondern widmen uns den Details, die man bei der nächsten Wanderung nicht missen mag.
Rückensystem
Das Rückentragesystem ist optisch bereits am feinen Netzgewebe erkennbar.Ein dauerelastischer Federstahlrahmen spannt das Netz zu einer glatten, strammen Fläche welche auf dem Rücken aufliegt, der Stahlrahmen sorgt für eine Biegung des eigentlichen Rucksack und schafft Abstand zwischen Rücken und Rucksack. Deuter nennt dieses System Advanced Aircomfort System und dem wird das Belüftungssystem auch bei anstrengenden Touren gerecht. Durch die wenigen aufliegenden Flächen kann sich die Hitze nicht stauen und der Rücken bleibt dadurch trocken. Lediglich auf Schulterhöhe und an der Hüfte liegt der Rucksack auf, an diesen Stellen jedoch mit Ventilationspads aus Bilaminatschaum. Auf unseren Wanderungen bot der Rucksack einen guten Tragekomfort auch wenn man den Toploader mal richtig vollgestopft hat.
Taschen
Die verschiedenen Taschen boten auf unseren Touren gute Verstaumöglichkeiten. Unter dem Deckel bietet das Wertsachenfach einen versteckten Hort für die Geldbörse. Ebenfalls gut verstauen lässt sich der Haustürschlüssel im eigentlichen Deckelfach am Keyholder an dem der Autoschlüssel genauso gut vor Verlust geschützt ist. Ins Deckelfach passt aber auch noch das GPS-Gerät, der Wanderführer oder für die Frau Pinkie, der Trichter für Unterwegs.
Mit den elastischen Seitentaschen hat man noch weitere Verstaumöglichkeiten beim Deuter Wander Rucksack gerade bei der Nutzung von Trinkflaschen statt des Trinksystem lassen sich die Taschen optimal verwenden. Ansonsten hatten wir den Seitentaschen z.B. auch die Karte für die Tour verstaut, da sich diese Seitentaschen zwischendurch immer gut erreichen lassen.
Regenhülle
Dem Wetter zu trotz bietet der Rucksack auch noch direkt eine integrierte Regenhülle. Erwähnenswert ist hierbei, dass man diese direkt schon im Lieferumfang dabei hat und nicht wie es auch vorkommen kann, erst noch käuflich erworben werden muss. Diese Regenhülle ist ebenfalls in einer separaten Tasche verstaut und stört durch die Lage auf der Rucksackunterseite auch nicht Optik des AC Lite bzw. nimmt nicht noch Platz im Deckelfach ein.
Fazit
Ob man einen Wanderrucksack mit 22 Liter und einem Gewicht von unter einem Kilo wirklich als einen ultraleichten Rucksack bezeichnen mag, sei nun mal in Frage zu stellen. Es gibt durchaus leichtere, zum Teil spartanische Modelle oder sündhaft teure Rucksäcke die für das Volumen deutlich leichter sind. Was man jedoch unterm Strich sagen kann ist die Tatsache zu erwähnen, dass man hier einen Rucksack zu einem günstigen Kurs erwirbt, der detailreich und sehr gut verarbeitet ist.
Eine gelungene Mischung aus einem optimalen Materialmix aus leichten Stoffen, die aber auch die Robustheit der Rucksäcke nicht gefährden, an Taschen und Details nur das Nötigste, wie aber auch ein Tragesystem was man auf Tour nicht missen mag. Gerade wenn es wärmer wird und die Wandertour anpruchsvoller geworden ist, wird man sich über die gute Belüftung freuen.
Wer sich bei seiner Tourvorbereitung nur mit seiner Outdoorbekleidung und seiner primären Ausrüstung beschäftigt, übersieht gern mal den Punkt der Wasserversorgung. Wie und wo gelangt man auf Tour an neues Trinkwasser, muss es gefiltert werden? Da der Verlauf einer Tour nicht aufgrund Magen und Darmproblemen beeinträchtigt sein sollte, widmen wir uns heute auf Outdoor-Testberichte dem Thema Wasserfilter.
Linktipp
Sehr lesenswert zum Thema Trinkwasser, der Wasseraufbereitung uvm. ist die Wasserfibel der Marke Katadyn.
Ebenfalls von der Marke Katadyn haben wir einen sehr kompakten und sehr einfach zu bedienenden Wasserfilter getestet. Auf dem US-Outdoor-Markt ist seit Jahren der Katadyn Hiker Pro der meistverkaufte Mikrofilter, seit ein paar Wochen ist dieser Wasserfilter nun auch in Europa zu haben.
Katadyn Hiker Pro
Auch wenn die Produktvorstellung auf HikingGear zum Katadyn Hiker Pro bereits sehr ausführlich gewesen ist, beschreiben wir den Hiker Pro noch einmal in Kurzform. Der Filter ist sehr klein (Maße: 76 x 165 x 61 mm), wiegt gerade einmal 310 Gramm und ist z.B. verglichen mit dem Katadyn Mini auch doppelt so schnell in der Pumpleistung.
Der Wasserfilter besitzt eine Glasfaser-Matrix und Aktivkohlegranulat. Das 0,3 Mikron Glasfaser-Filterelement wird ummantelt durch einen Filterschutz. Dieser Filterschutz lässt sich abziehen und ohne Probleme reinigen. Zu dem Reinigungsprozess muss man aber auch sagen, dass sich aufgrund der Filterkonstruktion der Filter selber nur ausspülen lässt. Filtert man extrem schmutziges Wasser, so setzt sich die Filterkerze zu schnell zu. Wer zuvor weiß, dass man überwiegend sehr trübes Wasser zu filtern hat, der sollte zu einem Filter mit Keramikkerze greifen. Bei diesen Wasserfilter bürstet man die Filterkerze ab und muss nicht das zuvor gefilterte Wasser zum ausspülen verwenden. Als kleinen Tipp kann man hier noch auf einen Teefilter hinweisen, den man über den Vorfilter stülpt und sich so etwas Arbeit erspart.
Ein weiterer Nachteil oder zumindestens erwähnenswertes Detail ist die Lebensdauer der Glasfasermatrix. Abhängig von der Wasserqualität beträgt die Lebensdauer bis 750 l. Wer unterwegs den Filter regelmässig wartet, der verlängert die Lebensdauer deutlich, Globetrotter gibt z.B. als Kapazität 1150 Liter an. Nur einmal, damit man eine Vorstellung davon hat, hier mal zum Vergleich die Kapazität beim Katadyn Mini beträgt diese stattliche 7000 Liter, dafür ist dieser Filter aber auch deutlich teurer als der Hiker Pro. Ein Nachteil kann dies aber auch nicht sein, da der Hiker Pro seit Jahren der meistverkaufte Mikrofilter im US-Outdoor-Markt, wo es den Filter bereits schon länger gibt.
Der Katadyn Wasserfilter eliminiert zuverlässig Bakterien, Zysten und Sedimente aus dem Wasser. Was er noch herausfiltern könnte bzw. im Umkehrschluß auch wieder nicht, das kann man sehr allgemein in der oben verlinkten Wasserfibel nachlesen und z.B. vergleichen wenn man sich die Porengröße von 0,0003 mm merkt. Den Geschmack des Wassers verbessert die Aktivkohlefüllung, die auch gleichzeitig Gerüche eliminiert. Man verliert schnell die Lust am Trinken, wenn das Wasser übel riecht oder noch abgestanden schmeckt. Das Wasser schmeckte auf unserer Tour gefiltert recht neutral und war auch jedesmal genießbar. Dies ist aber auch letztendlich ein subjektives Empfinden. Wer das gefilterte Wasser nicht trinken kann, für den gibt es aber auch die bekannte Lösung, sich Pulver mit Fruchtgeschmack in die Flasche zu schütten.
Als einen großen Vorteil präsentierten sich die praktischen Schnellanschlusskupplungen womit man das Trinksystem kinderleicht befestigen und abnehmen konnte. Der Ansaug- und Auslaufschlauch ist dabei mit diesem System ausgestattet wobei der Lieferumfang des Filter bereits sehr umfangreich und noch alle Möglichkeiten der idealen Bestückung offen ließen. Nicht alle Teile des Lieferumfang wird man so z.B. nutzen. Im Zusammenspiel mit dem Trinksystem von Geigerrig lässt sich der Filter so verwenden, dass ein Schlauch Zuhause bleiben kann. Ebenso die Adapter für die verschiedenen Flaschen müssen nicht immer mit und so lässt sich noch einmal etwas Gewicht einsparen.
Fazit
Wer auf Tour nicht gerade extrem schmutziges Wasser filtern muss, der wird mit dem Hiker Pro von Katadyn sehr glücklich. Bekommt man beim Filtern mit dem Mini noch fast einen Tennisarm und verliert die Lust am Filtern, läuft es bei einer Leistung von 1,0 l/min beim Hiker Pro recht zügig.
Bei der Lebensdauer muss man sich selbst ausrechnen wie die Folgekosten des Filter sind und Preise vergleichen. Der reine Preis für den Filter macht den Katadyn Hiker Pro sehr erschwinglich für diejenigen die nur selten Wasser auf Tour filtern mussten bzw. diesen eher als Backup nutzen wollen.
Leichtgewichtig unterwegs sein ohne Angst um die verwendeten Materialien der Ausrüstung haben zu müssen, das wäre ein Fall für die kanadische Marke Arc’teryx. Viele Hersteller setzen bei Ihren Produkten auf Materialien wie SilNylon und verwandeln die Produkte in sehr leichte, aber auch sehr anfällige Modelle. Bei der kanadischen Marke ist man seit vielen Jahren etwas anderes gewohnt, denn hier ist selbst beim Grammjäger Gedanke noch der Wunsch Produkte zu entwickeln, die einem noch viele Jahre auf Tour begleiten werden.
Getestet in Schottland haben wir einen sehr verwandlungsfähigen Rucksack der nordamerikanischen Outdoormarke, die sich speziell bei ihren Outdoorjacken einen Namen gemacht hat. Der Arc’teryx Cierzo 35 ist wie seine kleinen Brüder ein Rucksack der sich als Zweitrucksack auf Tour eignet. Grammjäger schrecken zwar nun etwas hoch, aber gedacht war dieser Rucksack für Trekkingtouren wo man einen deutlich größeren Trekkingrucksack für seine Touren nutzen würde und im Falle eines naheliegenden Gipfels den Cierzo als eigentlichen Alpinrucksack nutzen könnte. Für diesen Einsatzbereich lassen sich die Cierzo Rucksäcke im eigenen Deckelfach verstauen.
Getestet in Schottland wurde dieser leichtgewichtige Rucksack nun im normalen Toureinsatz und nicht als Zweitrucksack. Auffällig ist bereits beim ersten Eindruck, dass dieser Arc’teryx Rucksack äußerst spartanisch konstruiert ist.
Testeindrücke
Vermissen lässt sich bereits beim Packen der Tasche die Möglichkeit Sachen auf der Außenseite zu verstauen. Netztaschen wird man im Trekkingeinsatz immer dann vermissen wenn man im Vorfeld darin seine Trinkflasche, den Brennstoff oder die Tagesverpflegung verstaut hat. Eigentlich bietet der Tourenrucksack auch keine Möglichkeit die Hardshell oder die Regenhose unterwegs außen am Rucksack zu befestigen. Wer jedoch z.B. ein elastisches Band bestellt, für den bietet der Arc’teryx Cierzo 35 bereits eine Mini Daisy Chain zum einfädeln der Kordel. Unter dieser Kordel kann man nun seine Outdoorjacke klemmen oder das nasse Außenzelt vom Inhalt getrennt unterbringen.
Die Schulterträger sind sehr gut gepolstert und wirken deutlich komfortabler als manch ein anderes Modell. Auch wenn es ultralight Schulterträger sind, so bieten die Träger untwegs deutlich spürbaren Komfort. Eine Mini Daisy-Chain kann man auch hier wieder auf beiden Seiten der Schulterträger erkennen. An dieser kann man mit kleinen Mini-Materialkarabiner der Marke Edelrid z.B. sein GPS-Gerät oder eine kleine Packtasche verstauen und so die fehlenden Seitentaschen etwas kompensieren.
Das Material besteht aus 100D Invista HT Mini Ripstop™/ Ripstorm™ mit Silikon- und PU-Beschichtung und 420D Invista Plain Weave (100% Nylon). In beiden Fällen sind es deutlich stabilere Stoffe als man es, wie bereits oben genannt, von einem typischen ultraleichten Rucksack gewohnt ist. Auch wenn der Rucksack nur eine Silikon- und PU-Beschichtung besitzt und man dort wie bei jedem anderen Rucksack auch den Inhalt in wasserdichten Packsäcken verstauen sollte, bietet der Rucksack einen besseren Schutz vor Nässe als andere Tourenrucksäcke ohne Regenhülle.
Bei solchen Rucksäcken kommt es in erster Linie auch auf das Packen der Taschen an, jedoch bietet der Rucksack auch schon allein durch das herausnehmbare Rückenpolster einen guten Tragekomfort. Aufpassen sollte man jedoch darauf, dass der Inhalt zum Rücken hin gut ausgestopft ist und man so einen geraden Rücken hat. Ist der Inhalt eher krumm und geknickt verstaut kann das Tragen des Rucksack auch sehr unangenehm werden. In Schottland waren wir mit diesem Arc’teryx Rucksack jedoch sehr zufrieden auf unserer Mehrtagestour in den schottischen Highlands.
Im Deckelfach bietet sich reichlich Platz für Kleinkram und Gegegnstände die man stets griffbereit haben mag. Den Haustürschlüssel kann man an einem separaten Clip befestigen und hat so eine Sorge weniger auf Tour.
Auf unseren Touren hat sich der Rucksack von seiner besten Seite gezeigt und keine Schwächen in der Verarbeitung bzw. in den Materialien offenbart. Vermisst hat man jedoch auf Dauer die fehlenden Taschen an der Seite, diese sind aber wohl zugunsten der recht alpinen Ausrichtung der Marke weggefallen, wodurch der Rucksack dann doch mehr dem aufgeräumten Alpinrucksack gleicht und weniger einem Trekking- bzw. Tourenrucksack entspricht. Schade, ansonsten wäre der Rucksack für uns ganz klar eine Empfehlung für leichtgewichtige Wanderer.
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