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Vaude Chapel 3P – Das Raumwunder auf Tour im Test

Mit dem Chapel präsentierte Vaude auf der OutDoor 2011 ein Zelt das auf der Messe in Friedrichshafen bereits für Furore sorgte. Nun im Handel haben wir es ausführlich im Detail auf unserer Seite für Camping und Euqipment zum Radtrekking vorgestellt.

Das Vaude Chapel 3P ist ein Tunnelzelt mit theoretisch vielen Einsatzmöglichkeiten. Es eignet sich zum Camping wie auch zu Trekkingtouren. Beim Camping mit dem Auto als Transportmittel würde man die Qualitäten in Form eines kleinen Packmaß und dem Gewicht nicht ausreizen und es „unter Wert“ nutzen. Die typische Trekkingtour könnte man darin verbringen und es geschultert durch die Weiten Skandinaviens tragen, man hätte jedoch zu zweit schon ein beachtliches Gewicht, dass man beim Verzicht auf die Innenzelthöhe durch ein anderes Zelt verringern kann. Für uns ist das Chapel 3P ein ideales Zelt für Radwanderungen. Wer den Donauradweg, entlang der Nordseeküste, am Bodensee oder irgendeinen anderen Radweg fahren will, der wird sich dieses Zelt wünschen!

Beim Radwandern haben wir das Zelt nun ausgiebig in der Praxis testen können und mit zwei Trekkingrädern das komplette Raumangebot nutzen können.

Mit der riesigen Apsis sticht direkt der große Pluspunkt vom Tunnelzelt ins Auge. Die klassische Innenzelthöhe hat bislang nur immer Platz für Räder geboten, wenn man das Vorderrad abmontiert hat. Möchte man sich das jeden Abend zumuten? Bei der riesigen „Raumhöhe“ vom Vaude Chapel 3P bekommt man nun den Luxus geboten, die Räder wie in die heimische Garage zu schieben. Wer nun glaubt, die Räder sind drin und nichts anderes passt hinein, der sollte einen Blick auf die Breite der Apsis werfen.

Bei verschlossener Tür drückt sich zwar ein Lenker an das Außenzelt, theoretisch könnte man das Rad wiederum auch etwas mehr zur Mitte stellen. Wem dieser Zustand nicht stört, der kann neben den Rädern sich immer noch bequem im „Vorzelt“ aufhalten, sich aus der Radbekleidung pellen oder das Essen vorbereiten.

Aufbau

Es gibt Zelte, da muss man für den Aufbau mehrmals die Aufbauanleitung studieren. Hier könnte man prinzipiell sagen, wer schon mal ein Tunnelzelt aufgebaut hat, der wird auch dieses Zelt binnen weniger Minuten aufgebaut haben. Abweichend vom normalen Aufbau hat Vaude hier nun für den Bereich der Apsis auf beiden Seiten statt dem sonst üblichen Gestänge das durch einen Kanal geschoben wird, nun ein Konstrukt aus 4 Gestängeelementen. Rechts und links ist das Gestänge wie ein auf dem Kopf gestelltes U, an den oberen Enden wird nun zwei kleinere Gestängebögen aufgesteckt und jeweils mit dem recht bzw. linken „U“ verbunden. Das ist jetzt nicht ganz so stabil und steht eher locker in der Luft. Im Anschluß muss man nun via Clips das Außenzelt mit dem entstandenen „Rahmen“ verbunden werden. Man selbst ist 1,90m und hat dabei keine Probleme das Außenzelt mit dem Rahmen zu verbinden, man kann sich aber vorstellen, dass man als kleine Person über diesen Aufbau nicht sehr glücklich sein könnte. Der Klassiker Gestänge und Gestängekanal war dann doch benutzerfreundlicher für kleinere Menschen.

Innnenzelt

Getrennt vom Außenzelt betrachtet ist das Innenzelt durchaus ein Bestandteil der in seiner Größe und Höhe ebenso Teil eines Trekkingzelt sein könnte. Die Höhe ist deutlich niedriger als die Apsis, bietet zugleich aber auch noch den Luxus einer komfortablen Innenzelthöhe.

Auch große Personen können darin bequem liegen ohne dass man mit dem Schlafsack ans Innenzelt stößt. Möglich macht dies der Schnitt des Außenzelt, welches am Fußende noch eine beachtliche Höhe besitzt.

In der Breite könnte man theoretisch mit drei Personen liegen, komfortabler ist es mit zwei Personen, wo man dann auch das Gepäck ins Innenzelt holen kann. Bei uns konnte man so unsere vier Back-Rollertaschen und zwei Lenkertaschen unterbringen. Platz für weitere Lowridertaschen wären noch vorhanden, aber wer sie lieber draußen in der Apsis abstellen mag, dem sei gesagt, dass in der Apsis neben den Rädern das gesamte Gepäck ebenso Platz finden wird und man selbst noch gut aus dem Zelt kommen kann.

Weitere Details

Wer schon Regentage in einer kleinen Dackelgarage verbingen musste, der wird wissen, wie unangenehm solche Stunden vergehen können. Beim Chapel kann man sich bequem in der Apsis aufhalten, die Vorhänge von den Fenster nehmen und das Treiben vorm Zelt beobachten. Mit der hellen Innenzeltfarbe, wie auch dank des hellen Außenstoffs ist es im Zelt sehr hell und dadurch auch gut für das Wohlbefinden.

Bei der Lüftung hat man mehrere Möglichkeiten. Am Fußende ist ein Lüfter angebracht, der zugleich auch starr offen steht. Hinter den Fenstern ist ebenfalls ein Moskitonetz angebracht und die Möglichkeit vorhanden auch bei Regenfall das Fenster zu öffnen. Auf der Vorderseite ist wiederum keine seperate Lüftung.

Regnet es dann doch zu stark, so kann man die Abdeckungen an den Fenstern wieder verschließen. Vergleicht man beide Bilder vom Fenster, so sieht man gut den großen Bereich nach oben und zu den Seiten, wo das Moskitonetz vor Regeneinfall geschützt ist.

An heißen Sommertagen wird man ohnehin den großen Eingang aufrollen und den Ausblick genießen. Bei uns wurde die Picknickdecke als Plane für das Innenzelt ausgebreitet und schon mal das Essen am Ende der Apsis vorbereitet. Beachtlich ist hierbei nicht nur die bereits mehrfach angesprochene Höhe von der Apsis, sondern auch die Breite. Man sucht im Bereich der noch tragbaren Zelte wohl vergebens nach einem weiteren Zelt was dem Besitzer so viel bieten kann.

Als nettes Gimmick und eigentlich immer etwas was wir selber für unsere Touren nachrüsten, ist die typische Wäscheleine im Zelt. Über Nacht hängen wir ganz gerne die Radtrikots und Handtücher auf. Vaude hat das Chapel 3P bereits mit so einer Leine in der Apsis ausgesttatet.

Fazit

Wäre das Chapel 3P nicht bereits im Handel, so würden wir sagen, dass wir genau so ein Zelt von den Zeltherstellern haben wollen. Preislich gesehen ist es nicht gerade das günstigste Modell, wer jedoch oft mit den Rädern tourt und ein Zelt braucht, kommt aus unserer Sicht nicht an dem Chapel 3P vorbei. Man kann sich durchaus billigere Zelte kaufen, sicherlich auch welche die kleiner und windschnittiger sind, wer seine Räder jedoch nachts vor Diebstahl und Vandalismus schützen mag, auf ein Raumgefühl großen Wert legt, der wird unweigerlich beim Chapel 3P landen. Einmal mit dem Chapel 3P getourt und man will kein anderes Zelt mehr für die Touren mitnehmen.

Von uns in ganzer Linie eine klare Empfehlung, die lediglich durch den „kleine Personen“ unfreundlichen Aufbau geprägt ist. Sicherlich wird man das Zelt aber mit einer kleinen Körpergröße und etwas mehr Zeitaufwand ebenso gut aufbauen können.

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