Arc’teryx Cierzo 35 – Leichter Rucksack für Touren im Test

Leichtgewichtig unterwegs sein ohne Angst um die verwendeten Materialien der Ausrüstung haben zu müssen, das wäre ein Fall für die kanadische Marke Arc’teryx. Viele Hersteller setzen bei Ihren Produkten auf Materialien wie SilNylon und verwandeln die Produkte in sehr leichte, aber auch sehr anfällige Modelle. Bei der kanadischen Marke ist man seit vielen Jahren etwas anderes gewohnt, denn hier ist selbst beim Grammjäger Gedanke noch der Wunsch Produkte zu entwickeln, die einem noch viele Jahre auf Tour begleiten werden.
Getestet in Schottland haben wir einen sehr verwandlungsfähigen Rucksack der nordamerikanischen Outdoormarke, die sich speziell bei ihren Outdoorjacken einen Namen gemacht hat. Der Arc’teryx Cierzo 35 ist wie seine kleinen Brüder ein Rucksack der sich als Zweitrucksack auf Tour eignet. Grammjäger schrecken zwar nun etwas hoch, aber gedacht war dieser Rucksack für Trekkingtouren wo man einen deutlich größeren Trekkingrucksack für seine Touren nutzen würde und im Falle eines naheliegenden Gipfels den Cierzo als eigentlichen Alpinrucksack nutzen könnte. Für diesen Einsatzbereich lassen sich die Cierzo Rucksäcke im eigenen Deckelfach verstauen.
Getestet in Schottland wurde dieser leichtgewichtige Rucksack nun im normalen Toureinsatz und nicht als Zweitrucksack. Auffällig ist bereits beim ersten Eindruck, dass dieser Arc’teryx Rucksack äußerst spartanisch konstruiert ist.
Testeindrücke
Vermissen lässt sich bereits beim Packen der Tasche die Möglichkeit Sachen auf der Außenseite zu verstauen. Netztaschen wird man im Trekkingeinsatz immer dann vermissen wenn man im Vorfeld darin seine Trinkflasche, den Brennstoff oder die Tagesverpflegung verstaut hat. Eigentlich bietet der Tourenrucksack auch keine Möglichkeit die Hardshell oder die Regenhose unterwegs außen am Rucksack zu befestigen. Wer jedoch z.B. ein elastisches Band bestellt, für den bietet der Arc’teryx Cierzo 35 bereits eine Mini Daisy Chain zum einfädeln der Kordel. Unter dieser Kordel kann man nun seine Outdoorjacke klemmen oder das nasse Außenzelt vom Inhalt getrennt unterbringen.
Die Schulterträger sind sehr gut gepolstert und wirken deutlich komfortabler als manch ein anderes Modell. Auch wenn es ultralight Schulterträger sind, so bieten die Träger untwegs deutlich spürbaren Komfort. Eine Mini Daisy-Chain kann man auch hier wieder auf beiden Seiten der Schulterträger erkennen. An dieser kann man mit kleinen Mini-Materialkarabiner der Marke Edelrid z.B. sein GPS-Gerät oder eine kleine Packtasche verstauen und so die fehlenden Seitentaschen etwas kompensieren.
Das Material besteht aus 100D Invista HT Mini Ripstop™/ Ripstorm™ mit Silikon- und PU-Beschichtung und 420D Invista Plain Weave (100% Nylon). In beiden Fällen sind es deutlich stabilere Stoffe als man es, wie bereits oben genannt, von einem typischen ultraleichten Rucksack gewohnt ist. Auch wenn der Rucksack nur eine Silikon- und PU-Beschichtung besitzt und man dort wie bei jedem anderen Rucksack auch den Inhalt in wasserdichten Packsäcken verstauen sollte, bietet der Rucksack einen besseren Schutz vor Nässe als andere Tourenrucksäcke ohne Regenhülle.
Bei solchen Rucksäcken kommt es in erster Linie auch auf das Packen der Taschen an, jedoch bietet der Rucksack auch schon allein durch das herausnehmbare Rückenpolster einen guten Tragekomfort. Aufpassen sollte man jedoch darauf, dass der Inhalt zum Rücken hin gut ausgestopft ist und man so einen geraden Rücken hat. Ist der Inhalt eher krumm und geknickt verstaut kann das Tragen des Rucksack auch sehr unangenehm werden. In Schottland waren wir mit diesem Arc’teryx Rucksack jedoch sehr zufrieden auf unserer Mehrtagestour in den schottischen Highlands.
Fazit
Wer Abstriche bei den Taschen machen kann und eher Wert auf das Gewicht von 558 g legt, der ist mit diesem Rucksack sehr zufrieden. Fehlende Seitentaschen am Arc’teryx Cierzo 35 kann man sich mit etwas Geschick auch selber entwerfen, diese lassen sich über den Nylon Hüftgurt ziehen und bieten so dann doch noch etwas Platz außerhalb des Hauptfach.
Im Deckelfach bietet sich reichlich Platz für Kleinkram und Gegegnstände die man stets griffbereit haben mag. Den Haustürschlüssel kann man an einem separaten Clip befestigen und hat so eine Sorge weniger auf Tour.
Auf unseren Touren hat sich der Rucksack von seiner besten Seite gezeigt und keine Schwächen in der Verarbeitung bzw. in den Materialien offenbart. Vermisst hat man jedoch auf Dauer die fehlenden Taschen an der Seite, diese sind aber wohl zugunsten der recht alpinen Ausrichtung der Marke weggefallen, wodurch der Rucksack dann doch mehr dem aufgeräumten Alpinrucksack gleicht und weniger einem Trekking- bzw. Tourenrucksack entspricht. Schade, ansonsten wäre der Rucksack für uns ganz klar eine Empfehlung für leichtgewichtige Wanderer.
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